Die Berechnung der erforderlichen Vorspannkraft (STF bzw. FV) zur Ladungssicherung für die Sicherungsart des Niederzurrens ergibt sich aus der VDI-Richtlinie 2702.

Formeln zur Berechnung der Ladungssicherung:

Hinweis: Der Beschleunigungsfaktor bei der Ladungssicherung wird in allen anderen Regelwerken und Richtlinien immer mit cx bzw. cy bestimmt. Wir haben uns deshalb aus definitionshygienischen Gründen entschlossen, "a" durch "cx,y" zu ersetzen.

Der Gesamtvorspannkraft beim Niederzurren:
 F=  ((cx,y - µ) : µ) x FG

Der Gesamtvorspannkraft beim Niederzurren bei einem Zurrwinkel ? unter 83°:
 F=  ((cx,y - µ) : (µ x sin ?)) x FG

Da die Formeln der VDI-Richtlinie 2700 sehr umfangreich sind, gestalten sich die Berechnungen für die Ladungssicherung teilweise sehr schwierig. Mit einer vereinfachten Formel gelingt es aber ebenso, die erforderlichen Werte für Zurrwinkel von 90° bis minimal 83° zu berechnen.

 

 

Die Formeln

  • FVorspannkraft (neu auch STF):
    Vorspannkraft, die zur Sicherung der gesamten Ladung erforderlich ist.
    .
  • a ersetzt durch cx,y = Beschleunigung:
    Die Beschleunigung ist festgelegt und beträgt nach vorne 0,8 FG sowie zur Seite und nach hinten 0,5 FG
    .
  • µ = Gleit-Reibbeiwert:
    Der Gleit-Reibbeiwert wird aus der Tabelle der VDI-Richtlinie 2700 abgeleitet und ggf. realistisch eingegrenzt.
    .
  • FG = Ladungsgewicht in kg

Beispielrechnungen Ladungssicherung:

1.)  Ohne Antirutschmatten

FG=10.000 kg / cx i.FR =0,8 / µ=0,2  ergibt   F= 6.000 daN

  • 10.000 daN entspricht 10.000 kg
  • - 2.000 daN (da nur 80% des Gewichtes in FR gesichert werden)
  • - 2.000 daN (da die Reibung von µ=0,2 ja 2.000 kg sichert)
  •   6.000 daN (sind noch 6.000 kg ungesichert)

Die ungesicherten 6.000 kg (6.000 daN) müssen noch gesichert werden. Dies kann z. B. durch Zurrgurte im Niederzurrverfahren geschehen. Die Anzahl der Gurte für eine ausreichende Ladungssicherung berechnet sich wie folgt:

  • 20 einfache Zurrgurte                     a. 300 daN, oder
  • 14 Zurrgurte mit ERGO-Ratsche  a. 450 daN

2.)  Mit Antirutschmatten µ = 0,6

FG=10.000 kg / cx i.FR =0,8 / µ=0,6  ergibt   F=   2.000 daN

  • 10.000 daN entspricht 10.000 kg
  • - 2.000 daN (da nur 80% des Gewichtes in FR gesichert werden)
  • - 6.000 daN (da die Reibung von µ=0,6 ja 6.000 kg sichert)
  •   2.000 daN (sind noch 2.000 kg ungesichert)

Auch hier können die ungesicherten 2.000 kg (daN) im Niederzurrverfahren gesichert werden:

  • 7 einfache Zurrgurte                     a. 300 daN, oder
  • Zurrgurte mit ERGO-Ratsche  a. 450 daN

3.)  Mit Antirutschmatten µ = 0,77 (z. B. MT Premium von MAROTECH)

FG=10.000 kg / cx i.FR =0,8 / µ=0,77  ergibt   F=   300 daN

  • 10.000 daN entspricht 10.000 kg
  • - 2.000 daN (da nur 80% des Gewichtes in FR gesichert werden)
  • - 7.700 daN (da die Reibung von µ=0,77 ja 7.700 kg sichert)
  •       300 daN (sind noch 300 kg ungesichert)

Auch hier können die ungesicherten 300 kg (daN) im Niederzurrverfahren gesichert werden:

  • 2 einfache Zurrgurte                     a. 300 daN
    (Damit sich die Ladung nicht verdrehen kann, sind zwei Zurrgurte zu verwenden)

Anhand der Berechnungsbeispiele können Sie ersehen, dass durch hochwertige Antirutschmatten von MAROTECH enorm viele Zurrgurte eingespart werden können. Dies bedeutet deutlich weniger Rüstzeit bei der Verladung. Nicht nur das Anbringen der Zurrgurte kostet Zeit, sondern auch das Aufrollen der Zurrgurte nach dem Abladen. 

Nun kommt der Einkäufer ins grübeln, ob er für die Ladungssicherung lieber ein paar Cent für billige Antirutschmatten sparen soll oder der Versandleiter mehr Zeit spart, wo es dann schon ein paar EURO's sind.